Gesellschaftlicher Ausschluss als Chance zum Neustart
Immer mehr Menschen sind vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Sie sind aus sehr unterschiedlichen
Gründen nicht mehr präsent in der Gesellschaft. Dies gilt insbesondere für Menschen die zur Zeit
im Strafvollzug in einem Gefängnis sitzen oder für diejenigen die per Zwangsanordnung aus einem Land
ausgewiesen sind.
Diese Personen verschwinden sprichwörtlich von der Bildfläche. Und für den Fall das sie irgendwann
eine 2. Chance erhalten ist der Graben zwischen ihnen und der Gesellschaft oft unüberwindbar.
Die 'wildcard' steht für eine Idee die versucht nicht erst anzufangen wenn man vor dem Graben steht.
Die 'wildcard' ist ein Netzwerk von Dienstleistungen und Serviceangeboten die versucht die Personen
in einem integrierten Zustand zu halten und dieses aktiv auszubauen.
1 Die Anstellung als 'freelancer'. Freie Mitarbeiter verursachen keine Verpflichtung
können jedoch für zukünftige Bemühungen der Betreffenden als Referenz Gold wert sein.
2 Die Integration in Förderungsanträge. Die Nennung als Teilnehmer an einem kulturellen
Projekt kann es ermöglichen Personen temporär mitwirken zu lassen. Das gilt sowohl für
die geistige Mitarbeit als auch die konkreten Hilfe finanzielle Mittel zu sichern um z. B.
Reisekosten abzusichern. Zugleich gilt diese Person automatisch bei einem positiven Bescheid
als förderungswürdig.
Personen können sowohl Dienstleistungen als auch Wünsche erfüllt bekommen. Anstelle ihrer geht eine
Person zu einem Ort oder erledigt einen Botengang. Dies kann sowohl dazu dienen um soziale Kontakte
aufrecht zu erhalten als auch Spuren zu hinterlassen die für zukünftige Kontakte wichtig sein können.
Die Botengänge sind insbesondere eine Hilfe um das private soziale Umfeld zu pflegen. Dies kann Besuche
von bestimmten Personen beinhalten aber auch Orte und deren bewusste Veränderung. Ein Beispiel für
einen Ort kann hier ein Kleingarten sein. Der nach den Wünschen des Abwesenden gepflegt wird zugleich
Raum bietet mit gezielten Anpflanzungen Nachrichten zu hinterlassen die anderen wieder hilfreich sind
oder eine Möglichkeit darstellen mit dem Abwesenden Kontakt aufzunehmen. Ein wesentlicher Bestandteil
der Codierung ist ein Rechtesystem. Dieses zeigt an welche Zeichen nur gelesen bzw welche auch verändert
oder ergänzt werden dürfen. Die Kopplung von Informationen im Kontext von alltäglichen Handlungen und
Umgebungen kreieren einen Spielraum der sich in bestehende Strukturen eingliedert und sich deren zu
nutzen macht.
Botengänge zu Personen dienen dem Austausch aber vor allem der Rückkopplung zum Abwesenden.
Für erste Schritte unerlässlich ist die Entwicklung eines Orientierungssystems. Ein Schrift -
bzw. Zeichensatz der eine Bildsprache der im Stadtbild als auch in bekannten Medien wie Tageszeitungen
angewendet werden kann. Hier ist als Referenz die Hieroglyphen der Zigeuner zu nennen. Sie benutzen
ihre Zeichen um anderen mitzuteilen was sie an bestimmten Orten erwartet. Das kann sowohl ein Hinweis
nach konkreten Dienstleistungen sein die man an einem Ort bekommen kann als auch Warnungen die
Schützen.
Das Recht auf Präsenz in der Gesellschaft. Nach Absprache kann es verschiedene Möglichkeiten geben
das Leben der Aussenstehenden in das öffentliche zu integrieren. Dies kann durch gezielte Integration
in Veröffentlichungen geschehen. Dies gilt sowohl für Druckerzeugnisse oder aber auch durch Integration
in digitalen Systemen wie Datenbanken. Und fängt natürlich mit einfachen Mitteln wie emails und Weblogs
an. Bei letzteren ist es vor allem möglich sehr schnell und ortsunabhängig selber aktiv zu werden und
Inhalte zu erstellen und auszutauschen.
Die Kommunikation ist im Prinzip ein peer to peer Netzwerk. An dem sich jeder andocken kann. Unabhängig
ob physisch vor Ort oder digital im Netz. Zu dem hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit anhand seines
Rechtesystems zu beschliessen wie mit seiner Information umgegangen werden darf. (geschlossen / offene
Benutzergruppe sowie die weitere Handhabung der Information - lesen oder auch schreiben )Das gleiche
gilt für die Frage der Anonymität bzw der Preisgabe von persönlichen Daten.
Die 'wildcard' versteht sich als wachsende Plattform. Dieses Dokument soll als Basismaterial die
Kommunikation eröffnen und den Anstoß geben die 'wildcard' zu nutzen.
Version 1.o wird mit der Veröffentlichung der Arbeiten innerhalb des Wettbewerbes
'evolutionäre
zellen 2004' veröffentlicht.
wildcard 1.o
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